Moin, moin!
Bad Essen. Der Stellplatz Falkenburg am Mittellandkanal bei Bad Essen ist schon ein Gedicht. Liebevoll betreut wird er von Gerlinde und Wolfgang Werner, die sich jede Mühe geben, ihn in einem guten Zustand zu erhalten. Selbst einen schönen Aussichtsplatz mit Bänken haben die Beiden angelegt, von dem aus man die vorbeifahrenden Binnenschiffe aus nächster Nähe beobachten kann. Die Sanitäreinrichtungen sind klein, aber pikobello sauber. Die VE ist überaus praktisch angelegt. Ein schönes Eckchen fürs WoMo findet man auch immer auf dem Platz, sollte jedoch bedenken, dass der Satelliten-Fernsehempfang durch eine Reihe hoher Bäume auf der Kanalböschung behindert wird. Wolfgang Werner sagt: „Wir würden die gerne ein Stück kürzen lassen, aber leider spielt die Gemeinde nicht mit.“ Ein Tipp dazu: Wenn man sich nach vorne Richtung Straße stellt, und, so man kann, die Antenne weitest möglich Richtung Straße platziert – bei uns sitzt sie fast auf dem Alkoven und ich parke daher vorwärts ein – dann hat man auch einen guten Empfang.
Gerlinde Werner betreut zusammen mit Ehemann Wolfgang den Wohnmobilstellplatz Falkenburg am Mittellandkanal
Es muss nicht immer der Nord-Ostsee-Kanal sein: Binnenschiffe können aus nächster Nähe beobachtet werden
Mit Klaus Dürrbaum war ich schon um acht Uhr verabredet, weil ich ja noch so einiges vor hatte am Mittwoch. Die Fahrt vom Stellplatz zu seiner Werkstatt in Bissendorf-Schledehausen dauert rund zehn Minuten, und ich gestehe ein, dass ich mich auf den Termin gefreut habe. Zum einen weil das WoMo anschließend eine Anhängerkupplung haben würde, und zum anderen weil Katja und Klaus Dürrbaum nette Menschen sind. Klaus Dürrbaum, der seinen Betrieb Caravan Technik Dürrbaum erst vor ein paar Jahren aufgebaut hat, er hatte vorher wohl als Konstrukteur bei einigen der großen und prominenten Ausrüstungsanbietern gearbeitet, liefert erstklassige und günstige Arbeit ab, mit dem Rollerträger, den hatte ich vor einem Jahr installieren lassen, bin ich jedenfalls sehr zufrieden.
...und rein in die Werkstatt
Klaus Dürrbaum: Hier arbeitet der Chef noch selbst
Fast fertig: Die Anhängerkupplung ist dran
Nachdem die AHK angebaut war, und ich den Dampfer schon wieder aus der Werkstatt gefahren hatte, die Beiden sich telefonisch noch um einen anderen Auftrag kümmern mussten, pirschte ich alleine durch die Werkstatt und entdeckte da einen Heckleuchtenträger, total verchromt und mit runden Leuchten. Donnerwetter, dachte ich, der sieht ja hübsch aus. Als Klaus Dürrbaum zurückkam befragte ich ihn zu dieser Edel-Variante (es war eine exklusive Anfertigung für einen Kunden), und er wies mich darauf hin, dass er auch schon mal probeweise eine Version mit diesen Leuchten in grau gebaut hätte, sozusagen als Premium-Edition für die Standard-Rollerträger. Wo ist der? Hinter ihnen! Donnerwetter, der sieht ja gut aus! Kann man den kaufen? Kann man den anbauen? Geht das alles sofort? Eine knappe halbe Stunde später hatte ich etwas weniger Geld in der Tasche, vor allem aber eine geile neue Heckansicht, wie ich finde.
Heckansicht alt
Ein paar neue Bohrungen
Heckansicht neu!
Halb elf. Schnell noch eine Flasche Gas kaufen --dass wird auch noch in diesem Jahr ein Ende finden, denn es soll unbedingt ein Gastank drunter-- dann kann es weiter gehen. Auf dem Parkplatz des Raiffeisen-Garten-Centers von Bad Essen überfuhr mich um ein Haar eine ganz zügige junge Frau beinahe mit ihrem Ural-Golf -- ist schon günstig wenn man in die Richtung schaut in die man fährt -- und dann musste ich für das Gas auch noch Euro 23,49 bezahlen. "Vielleicht bin ich nicht mehr auf dem neuesten Stand, aber ist in den Dreiundzwanzigneunundvierzig möglicherweise auch noch ein Imbiss oder ein Schäferstündchen mit der Kassierin inbegriffen?" Das fand selbige nicht witzig --ich finde schon, wer solche Preise verlangt sollte zumindest Humor mitbringen--, aber ich hab bislang im Inland noch nie mehr als 18,99 bezahlt. Egal, einmal ist immer das erste Mal.
Ein opulentes Mahl: Eingenommen auf einem Autobahnparkplatz bei Bremen
Ich musste weiter, Richtung Bremervörde, letzte Info und Foto für eine große Reportage über das Materialwirtschaftszentrum Einsatz der Bundeswehr holen. Klingt unerotisch ist es aber nicht, denn von dessen Arbeitsqualität können Menschenleben abhängen. Ich hatte bereits vor Wochen dort einige Tage verbracht, reichlich recherchiert, fotografiert und gefilmt, benötigte nur noch einige O-Töne und Fotos vom Leiter, der damals dienstlich verhindert war. Zwischendurch noch ein kurzer Halt auf der Autobahn, schnelles Mittagessen an Bord bestehend aus Flöte und Cola, gefrühstückt hatte ich auch schon nicht, und dann weiter. Zu spät kam ich trotzdem, was Wunder, in Zeven ist die Durchfahrt gesperrt, die Umleitung ist länglich, weiß Gott.
However, der Termin funktionierte, der leitende Heeres-Oberst ist eine dynamische Type, so war ich auch schnell fertig, am Donnerstag warten wieder Termine in Schleswig-Holstein auf mich. Also wieder rauf auf den Bock und dann Richtung Wischhafen. Ich nutze gerne die Fähre, wollte in Wischhafen ohnedies nochmal schauen, ob mein Freund Helmut von Rönn, Kapitän des Kümos Björn M., mal nicht in See sondern im Hafen wäre. War er aber nicht, wie ich telefonisch erfuhr, lag mit seinem Dampfer in Cuxhaven, die Rückfahrt war erst für die Nacht geplant. Kurz nochmal was einkaufen, dann auf die Fähre. Oh Glück, ich komm, ich fahr drauf, ich fahr ab: „Wie lang ist das Wohnmobil, doch höchstens sechs Meter?“ „Na ja, vielleicht ein bisschen länger!“ „Gut, macht Fuffzehnfuffzig“ und vorwärts ging´s. Mit dem Fernglas checkte ich schließlich zeitig schon den Stellplatz auf der Mole in Glückstadt ab. Merkwürdig, kein einziges WoMo zu sehen, das gibt es doch nicht. Ich fahr also hin, tatsächlich, alleine, und es konnte auch nicht wundern. Direkt an dieser Hafenseite hatte ein großer Bulker festgemacht, der mit seinen Jockeln offensichtlich Strom für ganz Glückstadt und die Region erzeugte, dies allerdings bei großer Lärm- und Abgasentfaltung. Ich liebe Schiffe und bin belastbar, aber, mein lieber Scholli, nix wie weg. Die Pferde gesattelt und ab nach Brokdorf.
Die Elbe: Ich fahre gerne Fähre. Die Kontinuiät überzeugt. Die gleichen Bockwürstchen, Tische und Stühle
im Bordrestaurant haben mich schon vor über 40 Jahren als jungen Marinesoldaten begeistert. Ich
hätte mir vielleicht die Bedienung nochmal genauer anschauen sollen.
Allein in Glückstadt. Aber nur für eine Fotolänge
Der Platz in Brokdorf war schließlich knallevoll, wenn wundert´s, da waren offensichtlich neben den Stamm-Besuchern wohl auch alle „Glückstädter“ eingefallen. Der Tag nahm sein Ende. Gute Nacht
Mit fröhlichen Grüßen
Wolf